Donnerstag, 3. Februar 2011

Theaterkritik: Die Nibelungen in Bremen

Dank einer Verlosungsaktion auf facebook durfte ich mir am vergangenen Samstag die Inszenierung von „Die Nibelungen“ im Theater am Goetheplatz ansehen. Im Vorfeld hatte ich schon mitbekommen, dass die Kritiken sehr unterschiedlich ausfielen – von hoch gelobt bis zutiefst verrissen. So ging ich mit der Erwartung ins Theater, eine moderne Inszenierung zu sehen, die einfach nicht ganz den Vorstellungen konservativer Hanseaten entspricht.

Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

In dem minimalistischen Bühnenbild stachen die Figuren besonders gut hervor. Das ein oder andere Kostüm war vielleicht etwas zu plakativ überzeichnet, aber insgesamt ergab sich eine in sich stimmige Bühnenkomposition.

Besonders positiv hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung. Nicht nur, dass jede/r Schauspieler/in seine Rolle mit einer unglaublichen Intensität spielte, sondern auch die sichtbare Spielfreude hat mich begeistert. Die Schauspieler hatten einfach Spaß bei dem, was sie taten, und haben diesen Spaß auf das Publikum übertragen.

Einige Kritikpunkte habe aber auch ich.

Als die Pause einsetzte, fragte mich mein Sitznachbar, ob das Stück nicht schon vorbei sei. Ich meinte daraufhin nur, dass ja noch Kriemhilds Rache käme. Nun gut, Kriemhilds Rache wurde in knapp fünf Minuten abgehandelt. Was folgte, war ein etwa 30minütiger Abgang, der die Sitzreihen zum Beben gebracht hat. Für jemanden, der die Geschichte nicht kennt, ist dieses furiose Finale sicher nur schwer nachzuvollziehen. Mir persönlich hat es gefallen, aber ich habe auch auf dem zweiten Rang gesessen. Einer Bekannten, die unten im Parkett saß, war der Schluss einfach nur zu laut, sodass sie recht schnell den Saal verlassen hat. Wie ich von oben beobachten konnte, war sie mit ihrer Meinung nicht alleine.

Die Figur des Rüdiger hat sich mir leider erst zum Schluss erschlossen. Und warum Etzel als togolesischer Stammesführer angelegt wurde – darüber kann ich auch nur spekulieren. Aber ich muss auch nicht jeden dramaturgischen Kniff verstehen, damit mir ein Stück gefällt.

Und insgesamt hat mir die Inszenierung sehr gut gefallen.

Dem Zuschauer wird eine moderne, bunte und teilweise rockige Show geboten, die besonders ein jüngeres Publikum anspricht. Ich kann allerdings auch nachvollziehen, dass ein älteres Publikum an ein klassisches Stück andere Erwartungshaltungen hat, die mit dieser Inszenierung zweifelsohne enttäuscht werden. Ich selbst freue mich, dass das Theater etwas Modernes gewagt hat und keinen langweiligen Einheitsbrei serviert.

Deshalb: Geht ins Theater und macht euch euer eigenes Bild. Die nächste Vorstellung ist am 10. Februar 2011, um 19.30 Uhr.

Mehr Infos unter: www.theater-bremen.de

Mittwoch, 12. Januar 2011

2010 - Gar nicht so übel

Ach ja, das neue Jahr ist nun fast zwei Wochen alt und ich bin in der richtigen Stimmung, das vergangene Jahr ein wenig Revue passieren zu lassen, bevor ich mich vollends ins neue stürze.

2010 begann für mich im tcheschischen Riesengebirge in einer verschneiten Skihütte mit Blick auf ein tolles Feuerwerk. Was folgte, war die Besteigung der Schneekoppe unter widrigen Bedingungen, die viele blaue Flecken zur Folge hatte. Wer sagt, dass man das Jahr nicht mit einem Abenteuer beginnen kann. Von der Heimfahrt über gefrorene Autobahnen will ich gar nicht erst reden.

Abenteuer No. 2 war der Umzug aus zwei Wohnungen in eine. Wer so etwas schon mitgemacht hat, weiß sicher, dass das nicht von Anfang an reibungslos über die Bühne geht. Aber knapp 10 Monate später kann ich sagen, dass es ganz gut läuft.

So, meine Ausflüge in die Kunstwelt dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben: Mal abgesehen davon, dass ich mit dem Chor eine ganz passable Aufführung von Carmina Burana bestritten habe, waren absolute Highlights mein Wirken als Statistin - einmal in der Verfilmung von Neue Vahr Süd und zum anderen als Drachenbootpaddlerin während der Aufführungen von Turandot an der Seebühne.

Ja, das Drachenbootpaddeln - das kam in 2010 auch nicht zu kurz. Als Teamcaptain der Mannschaft vom Hochschulsport kann ich mit Stolz sagen, dass wir eine tolle Mannschaft gebildet haben, die sich beim Bremer Drachenboot-Cup sehr erfolgreich geschlagen hat.

Oh, ich darf Amerika nicht vergessen. Nachdem meine letzte größere Reise tatsächlich fast fünf Jahre zurück liegt, habe ich endlich auch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten besuchen dürfen. In knapp zwei Wochen einmal um den Lake Michigan zu fahren, war auch recht abenteuerlich und hat gute Einblicke in die amerikanische Kultur geboten.

Zum Jahresende durfte ich mich auch noch für einige Tage in die Pariser Kultur stürzen und hatte dabei ein glückliches Timing bei dem ganzen Schneechaos erwischt. Auch das Schneechaos über die Weihnachtsfeiertage haben wir ganz gut überstanden, sodass einem fröhlichen Rutsch ins neue Jahr nichts im Wege stand.

Alles in allem war 2010 also gar nicht so übel, auch wenn es das ein oder andere nicht ganz so positive Erlebnis gab. Aber was zählt, ist das neue Jahr. Was es bringen wird? Das wird sich zeigen.

Momentan überlege ich mir, ob ich in diesem Blog sechs Monate lang über ein bestimmtes Thema berichten kann / werde. Wenn es dazu kommt, wird es selbstverständlich (ab Februar) hier zu lesen sein. Bis dahin bin ich recht frei in meinen Themen.

Allen Lesern ein (verspätetes) gutes neues Jahr!